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Das Krummhorn (in alten Quellen auch Krumhorn oder Krumphorn geschrieben;
engl.: Crumhorn; frz.: Cromorne, Tournebout; ital.: Cromorna, Storto) ist
ein Holzblasinstrument mit Doppelrohrblatt, zylindrisch gebohrter Röhre und
Windkapsel. Es besitzt sieben vorderständige Grifflöcher und ein Daumenloch
für den linken Daumen. Der Tonumfang beträgt eine große None. Beim modernen
Krummhorn ist der Tonumfang durch zwei Klappen nach oben erweitert und
beträgt dann eine Undezime. Das Überblasen war ursprünglich nicht vorgesehen,
ist beim modernen Krummhorn jedoch unter Zuhilfenahme der Klappen möglich,
wobei das Instrument wegen der zylindrischen Bohrung in die Duodezime überbläst.
Die überblasenen Töne unterscheiden sich klanglich jedoch sehr stark von den
übrigen Tönen. Insbesondere bei den tiefen Instrumenten lassen sich die jeweils
tiefsten Töne durch eine geringfügige Absenkung des sonst üblichen Blasdrucks
auch Unterblasen, bei gleichem Griff erklingt an Stelle des üblichen Tons
dessen Unterquinte. Das Instrument besitzt nahezu keinen Dynamikbereich,
Blasdruckänderungen führen zu Tonhöhenänderungen und dienen daher der
Intonation, was insbesondere bei Gabelgriffen angewendet wird.
Es gibt die Stimmlagen Sopran, Alt, Tenor, Bass und Großbass. Kleinere und
größere Instrumente wurden versuchsweise gebaut, konnten sich aber nicht
durchsetzen. Wie bei den meisten Holzblasinstrumenten der Renaissance ist
die c/f-Stimmung üblich:
Stimmlage Tonumfang (in Klammern modernes Krummhorn)
Sopran c1 d1 � d2 (� f2)
Alt f0 g0 � f1 (� b1)
Tenor c0 d0 � d1 (� f1)
Bass F G � f0 (� b0)
Großbass C D � d0 (� f0)
Alt und Bass werden vereinzelt auch einen Ganzton höher, also mit dem tiefsten
Ton g0 bzw. G, gebaut. Krummhörner sind mittels Gabelgriffen chromatisch mit
Ausnahme der kleinen Sekunde zum tiefsten Ton spielbar.
Das Krummhorn wurde in Europa im 15. Jahrhundert entwickelt und stammt von einem
mittelalterlichen Instrument mit gerader Röhre und einem Tierhorn
(von Kuh oder Ziege) am unteren Ende ab. Im 16. Jahrhundert war das Instrument
weit verbreitet. Mit dem musikalischen Übergang von der Renaissance zum Barock
im 17. Jahrhundert geriet es aus der Mode. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts
werden wieder Krummhörner gebaut und gespielt. Neben der Wiedergabe von Musik
aus Mittelalter und Renaissance wird das Krummhorn vereinzelt auch bei Folk
und moderner Musik eingesetzt.
Es gibt ein gleichnamiges, ähnlich klingendes Orgelregister, meist zu 16' oder 8'.
Dieses Lingualregister hat zylindrische Becher mit meist natürlicher Länge.
(Quelle: Wikipedia)
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