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Eine Bodhrán ist eine irische Rahmentrommel.
Ihr Durchmesser reicht von 20 cm bei sehr kleinen Exemplaren bis hin zu 50 cm
bei sehr großen Exemplaren. Der Rahmen ist mit einem Fell (oft Ziegenfell) bespannt
und bei Bedarf mit einem Kreuz verstärkt. Für die Spieler ist das Spielen mit oder
ohne Kreuz eine Geschmacksfrage. Ursprünglich sollte das Kreuz die Stabilität der
Trommel erhöhen, da der Rahmen möglicherweise unter der Fellspannung nachgeben
könnte. Eine �gute� Bodhrán benötigt also das Kreuz nicht unbedingt. Moderne
Bodhráns besitzen ein mechanisches Stimmsystem, mit welchem es dem Spieler möglich
gemacht wird, entweder einen eher dumpfen, bassigen Klang (lockeres Fell) oder
einen helleren Klang (gespanntes Fell) zu erzeugen.
Geschichte
Die Herkunft des Namens �Bodhrán�, sowie deren Geschichte lässt sich inzwischen
besser rekonstruieren als noch vor wenigen Jahren, auch wenn noch nicht alle
Fragen beantwortet sind. Der Name stammt vom irischen Wort bodhar ab. Das Wort
"bodhran" taucht erstmals in einer Schrift aus dem 15. Jahrhundert mit der
Bedeutung "Trommel" auf. Auch auf Abbildungen aus früheren Jahrhunderten ist eine
Rahmentrommel zu sehen. Ein Ursprung aus dem Wort Schellentrommel �Tambourine�
ist unwahrscheinlich.
Die Rahmentrommeln können auf frühen Handelswegen nach Irland gekommen sein.
Rahmentrommel sind weltweit vertreten und haben sich eventuell aus Sieben
entwickelt, wie sie in frühzeitlicher Landwirtschaft eingesetzt wurden. Bereits
in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es Bodhranspieler und
Bodhranhersteller, die professionell Trommeln gebaut haben. Die Popularität der
Bodhrán steigt seit den 1950ern und 1960ern durch Bands wie The Chieftains,
Planxty und Stockton�s Wing stetig an. Trotz ihrer irischen Herkunft erfreut sich
die Bodhrán in Bezug auf keltische Musik besonders in Schottland und Neufundland
wachsender Popularität.
Spieltechniken
Normalerweise wird die Bodhrán im Sitzen gespielt, wobei sie auf dem Oberschenkel
des Spielers steht. Der Rechtshänder berührt mit seiner linken Hand die Innenseite
des Fells und kann so durch Druck und verschiedene Handpositionen die Tonhöhe
variieren oder Dämpfungseffekte erzielen. Mit der rechten Hand wird die Bodhrán
mit einem Holzschlägel, dem �Tipper�, �Beater�, oder �Stick�, gespielt.
Bodhrán, Kerry-Style
Man unterscheidet bei den Schlägen zwischen �Upstroke� und �Downstroke�
also �Aufschlag� und �Abschlag�. Der Tipper wird in einer rotierenden Bewegung
über das Fell bewegt; um �Verzierungen� anzubringen, kann man auch einen
Doppelschlag ausführen, bei dem beim Downstroke auch der obere Teil des Tippers
das Fell berührt (Roll oder Triplet) und so den unverwechselbaren Klang der Bodhran
erzeugt.
Davon abgesehen variiert die Spielweise eines jeden Spielers im Detail ein wenig.
So spricht man zum Beispiel vom
* Kerry-Style, bei dem der Tipper zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger
(bzw. Daumen, Mittel- und Ringfinger) wie ein Stift gehalten wird. Außerdem
beschreibt dieser Stil eine sich etwas mehr auf bloßen Rhythmus konzentrierende
Spielweise als z. B. der
Bodhrán, Top-end-Style
* Top-end-Style. Dieser bezeichnet den Anschlagspunkt des Sticks, der bei diesem
Style nicht wie bei den anderen eher unten oder in der Mitte des Fells liegt,
sondern oben. Außerdem liegt hier eine fast vertikale Stickhaltung vor. Im
Allgemeinen ermöglicht dieser Stil eine melodiösere Spielweise mit einem hohen
Tonumfang.
Häufig kommen aber auch Mischformen der Techniken vor. Die Spieltechnik wirkt oft
für den Betrachter aufgrund der Geschwindigkeit der Bewegungen sehr kompliziert.
Berühmte Bodhránspieler
Johnny 'Ringo' McDonagh, Colm Murphy, Jim Sutherland, Tommy Hayes, Seamus O'Kane,
Mel Mercier, Junior Davey, Frank Torpey, Eamon Murray, John Joe Kelly, Svend Kjeldsen,
Caroline Corr, James McNally,Dave King.
Deutsche Bodhránspieler
Klaus Gehrmann, Esther Kuck, Guido Plüschke, Andreas Schneider, Thórralf Schuh,
Rolf Wagels, Stefan Klug
Bodhránbauer
Alfonso, Metloef (jeweils aus den USA), Charlie Byrne, Seamus O'Kane, Darius Bartlett,
Malachy Kearns (jeweils aus Irland), David Gormlie (Schottland),
Norbert Eckermann (Österreich), Brendan White (Holland),
Christian Hedwitschak (Deutschland), David Roman Drums (Deutschland).
Literatur
* Long Conor: Absolute Beginner's Bodhran Tutor. ISBN 1857200802.
* Michael O'Suilleabhain: The Bodhran: An Easy to Learn Method for the Complete
Beginner Showing the Different Regional Styles and Techniques. ISBN 078661594X.
* Lucy Randall: Goatwacker's Guide to Rhythm. Eigenvertrieb.
* Steafan Hannigan: Bodhrán Basics. 1996. ISBN 0-946005-87-7.
(Quelle: Wikipedia)
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